Haven – Ein winziger Vorgeschmack auf kommende Ereignisse

Der letzte Aussenposten

Aus den Notizen des Kayss von Travar

Unsere Abreise aus Märkteburg war herzlich und bisweilen ein wenig emotional. Endlich scheint man in der Händlerstadt und im Zwergenkönigreich den Ernst der Lage erkannt zu haben. Unsere eigenen Gedanken wurden noch von der Abreise unseres Freundes Tust getrübt, der Märkteburg schon am Vorabend zusammen mit Jarl Knut verlassen hatte. Umso erstaunter waren wir, als auf einmal ein anderer Zwerg mit Sack und Pack am Luftschiffdock auftauchte und auf die Vernichtung kletterte: Beschamed Tri ist wild entschlossen, seine Fähigkeiten als Lichtträger zur Vernichtung des Dämons einzubringen.

Die Reise verläuft ereignislos. Jeder an Bord weiß, was uns erwartet und bereitet sich so gut es geht darauf vor. Allein Jesper Schnellschlag wird immer stiller, je näher wir Haven kommen und enthüllt Raki schließlich sein Geheimnis, wie er an die Vernichtung gekommen ist, beziehungsweise wem die Vernichtung vorher gehörte: Dem Kristallpiratenstamm der Schwarzfüße aus den Delarisbergen. Die sind zwar weit von Parlainth entfernt, aber einer der Schwarzfüße ist Urduq, der sich in Haven aufhalten könnte und der die Vernichtung sofort erkennen würde. Wir entscheiden, dass Jesper uns nur in Haven absetzt und die Vernichtung außer Sicht landet. Doch es kommt anders.

Den Beim Anflug auf Haven fällt uns die Zerstörung des Palisadenwalls in Richtung Parlainth auf. Die Stadt sieht aus, als hätte sie einen Angriff aus dem zerstörten Kaer abwehren müssen. 

Als wir uns nähern, schwenken Ballisten in unsere Richtung, die jedoch gleich wieder abdrehen, sobald wir uns als throalische Abgesandte zu erkennen geben. 

Am Luftschiffdock können wir kurz aussteigen, da das Dock durch ein anderes, beschädigtes Schiff blockiert ist. Gerade wollen wir Jesper wieder davonschicken, als wir von Heold, dem Anführer der Orkwache, gebeten werden, der Stadt die Wasservorräte der Vernichtung zur Verfügung zu stellen, da ein Teil des stadteigenen Wassers beim Angriff in der letzten Nacht verseucht wurde. Wir bieten an, mit der Vernichtung neues Wasser zu besorgen, während unsere Gruppe in das zerstörte Kaer zieht, doch erst müssen wir mit Torgak sprechen, dem Regenten von Haven.

Vor dessen Tür erfahren wir, dass er keine Zeit für uns hat, da er um das Leben eines Freundes kämpft, der beim Angriff auf Haven in der letzten Nacht schwer verwundet wurde. Der Anführer der Leibgarde, Urduq von den Kristallpiraten, will uns gerade wegschicken, als Takris sich als Heiler anbietet. Er wird eingelassen. Wir anderen können gerade noch zur Kenntnis nehmen, dass der Kristallpirat, den uns Jesper beschrieben hat, nicht nur in der Stadt anwesend ist, sondern auch in einflussreicher Stellung, was unsere Vorsicht in Bezug auf die Vernichtung noch einmal erhöht. Gleichzeitig ertönt ein Alarmruf von einem der Ballistentürmen. Aus Parlainth nähert sich was. Heold gibt der Wache den Befehl einen Schildwall zu bilden. Die Söldner, die mit dem Wiederaufbau der Palisade beschäftigt waren, lassen sofort alles fallen und eilen in die Bresche. Alle Augen richten sich auf die beiden Männer, die Haven entgegentaumeln, verfolgt von einer gewaltigen Insektenwolke, die sich als Schwarm gefährlicher Blutbienen herausstellt. Aldér und ich verlieren keine Zeit und gleiten auf einem Luftschild über den Schildwall hinweg. Unten sehen wir Raki, der den beiden Männern ebenfalls zur Hilfe eilt. Bei ihnen handelt es sich scheinbar um die Reste eines Spähtrupps. 

Noch bevor wir die beiden erreichen, bricht einer, von mehreren Blutbienen gestochen, zusammen und bleibt reglos liegen. Sofort wird er von weiteren Bienen attakiert. Der andere Mensch taumelt weiter und es ist klar, dass auch er nicht mehr lange überleben wird, wenn er keine Hilfe bekommt. Aldér und ich landen vor ihm und sofort lasse ich einen Schutzschild aus verdickter Luft entstehen, der die Bienen zurückdrängt. Aldér stützt den Mann, der sich als Urloff zu erkennen gibt. Er ist schwer verletzt und faselt wirres Zeug. Sein Gesicht ist zugeschwollen, ein Auge fehlt und auch ein Unterarm sieht böse zerstochen aus. „Methi ist beim Drachen“ wiederholt er immer wieder. Ich spüre, wie die Bienen den Schild attakieren und muss ihn immer wieder magisch verstärken, damit die Bienen nicht durchdringen. Raki ist es dann, der den entscheidenden Schlag gegen die Bienen führt. Mit einem gellenden Ruf wirft er den Speer von Caelim und warnt uns damit die Augen zu schließen, als der Speer auch schon gleißend hell aufblitzt und die Ordnung des Bienenschwarms damit auflöst. Die geblendeten Tiere fliegen wild durcheinander und beginnen sich zu verstreuen. Mit einem Feuerball schüttle ich auch die letzten Verfolger ab und wir schaffen es zusammen durch den Schildwall in Sicherheit. 

Raki hilft den Soldaten anschließend bei der Reparatur der Palisade und verschafft sich dadurch Respekt bei den Mitgliedern der Wache. Wir anderen werden nun bei Torgak vorgelassen, um Bericht zu erstatten, wo Takris das Leben des verwundeten Elfen gerettet hat. Es stellt sich heraus, dass es sich bei ihm um Trayabor handelt, den Lichtträger von Haven, den ich ohnehin aufsuchen wollte. Leider ist er noch so geschwächt, dass ein Gespräch mit ihm zum jetzigen Zeitpunkt noch unmöglich ist. 

Wir unterhalten uns mit Torgak, berichten über unsere Mission und erfahren, dass die Angriffe auf Haven größtenteils von Kohlengrin ausgehen, der alten Drachin, die sich in Parlainth niedergelassen hat. Noch setze ich große Hoffnung in einen Pakt mit Kohlengrin, auch wenn Torgak mich vor Kohlengrins unberechenbaren Wesen warnt. Wir werden sehen. Entweder es gelingt uns, mit Kohlengrins Hilfe den Tanzenden Tod zu besiegen, oder Barsaive muss sich andere Helden suchen, um sich aus den Fängen der Dämonen zu befreien.

Parlainth

Trayarbors Karte mit Ergänzungen von Oberst Laythorn