Der Kampf um Märkteburg beginnt!

Die Aufgaben des Lichtträgers

Unsere sichere Unterkunft entpuppt sich als Glücksfall. Wir sind im Moment sicher, können uns um Wunden kümmern und etwas zur Ruhe kommen. Und wir können einen Plan ausarbeiten, auch wenn wir nicht wirklich wissen, welche die nächsten Schritte sind.

Da wir nicht ungesehen zu den Luftschiffen über unseren Köpfen kommen, bleibt nur das Bellington anzugreifen. Aber wir haben die Warnungen nicht vergessen, dass das ehemalige Hotel nicht mehr das ist, was es einst war. Wir würden vermutlich blind in unser Verderben laufen, nachdem der Windlingsbaumeister als Informant ausgeschaltet worden war.

Mitten in den Überlegungen hören wir auf der rückwärtigen Dachseite plötzlich Geräusche und eine Person stürzt durch die Schindeln direkt in unsere Mitte. Sie scheint über unsere Anwesenheit mindestens ebenso erstaunt zu sein, wie wir über ihr Erscheinen und so versuchen sich alle für die bevorstehende ungleiche Auseinandersetzung in die günstigste Ausgangslage zu bringen. Doch ein Ruf von Takris unterbricht das Unvermeidliche. Er hat in der Person Oberst Laythorn erkannt, seinen Vorgesetzten bei den Rigoristri, der als verschollen galt.

Laythorn ist schwer durch zwei Bolzen verletzt. Einer scheint in der Lunge zu stecken und es ist uns ein Rätsel, wie der Oberst es ohne Hilfe bis in das Versteck geschafft hat. Jetzt scheinen seine Reserven aber aufgebracht zu sein. Takris und auch Edra Raben erkennen, dass Laythorn ohne schnelle Hilfe an seinem eigenen Blut zu ersticken droht.
Während Takris den Oberst notdürftig zusammenflickt und ihm die Bolzen entfernt, untersuche ich den Beutel, den der Rigoristri verloren hat und den Takris mir zugeworfen hat. Mir fällt die astrale Präsenz von drei elementaren Siegeln auf, die im Beutel klimpern. Dabei entwickelt wieder einmal der Blutharz ein gefährliches Eigenleben, als er versucht, Kontakt zu den Elementaren aufzunehmen und dabei im Astralraum wieder ein wahres Leuchtfeuer entfacht. Schnell bringe ich den Blutharz unter meine Kontrolle, aber es wird deutlich, dass seine Macht momentan für uns mehr Fluch als Segen ist. Wir müssen schnell entscheiden, was mit ihm passieren soll. Bis dahin ist er aber zu mächtig, um ihn irgendwo zu verstecken. Er darf auf keinen Fall unseren Gegnern in die Hände fallen.

Als Laythorn aus seiner Ohnmacht erwacht, berichtet er, dass es sich bei den elementaren Kristallen um Schlüssel für die magische Absicherung Märkteburgs handelt. Sie wurden von den Valan aus ihren Halterungen gebrochen. Laythorn hat sie Arcaria Valan gestohlen und wurde auf der Flucht vor den Assassinen verletzt.
Die Steine müssen so schnell wie möglich zurück an ihre Orte, um die Kontolle Belitors und der Valan zu durchbrechen und den dämonischen Regen zu stoppen. Die Steine haben jeweils ihre Positionen:

Der runde Wasserkristall muss in den Brunnen am Fleischmarkt

Der rautenförmige Luftkristall mit Luftwirbel gehört in die große Säule auf dem Glasbasar


Der halbmondförmige Wasserkristall schließlich muss zurück in die Hand des Floranus auf dem Ostmarkt.

Jede der drei Örtlichkeiten birgt ihre eigenen Gefahren, aber wir haben zumindest einen Plan, wie wir Belitor die Stadt wieder entreißen können. Laythorn wusste noch zu berichten, dass Belitor sich einen Söldnertrupp zusammengestellt hat, zu dem auf jeden Fall die beiden Theraner gehören, der Mensch und der Obsidianer, die wir damals in der Arena kurz kennenlernen durften.

Der Fleischmarkt

Nach ein paar Stunden Schlaf brechen wir in kleinen Gruppen auf. Unser Plan ist, uns von West nach Ost durch die Stadt zu bewegen, auf dem Fleischmarkt zu beginnen und uns nach und nach zum Ostmarkt durchzuschlagen. Jarl Knut, Torgonnus, Sula, Schirrmacher, Edra Raben und Magmor würden jeweils in Zweierteams die Elementare bewachen, wenn wir sie wieder an ihre Plätze zurückgebracht hätten.

Aldér, Tust, Takris, Raki und ich machen uns also auf den Weg zum Fleischmarkt, schon zu normalen Zeiten eine der verkommensten Ecken Märkteburgs. Doch jetzt ist es ungleich schlimmer. Schon einige Straßenzüge entfernt liegt ein fauliger Gestank in der Luft und andere Namensgeber sind nirgens mehr zu erkennen. Die Stadt wirkt hier wie ausgestorben.

Der Fleischmarkt selbst ist eine Sackgasse. Verkaufswagen und Tische stehen in Reihen und liegen verlassen da. Das hintere Ende der Gasse, da wo sich der Brunnen befindet, ist nicht zu sehen. Raki und Tust wagen sich vorsichtig hinein, Takris erklimmt eine Empore und während Aldér bei mir bleibt, während ich mir den Ort im Astralraum anschaue und eine starke dämonische Präsenz im hinteren Teil wahrnehme. Ich warne die anderen und wir tasten uns wachsam vor. So entgehen Tust und Raki auch nicht die drei Untoten, die nun unter den Wagen hervorkriechen, angelockt vom warmen Fleisch der Lebenden. Doch unsere Gefährten machen ihnen schnell klar, dass sie uns nicht bekommen werden. Im hinteren Teil wird der Verwesungsgestank unerträglich und der Brunnen an der Rückwand ist kaum zu sehen, hinter einem wahren Berg aus verrottendem Fleisch, aus dem Knochen und Schädel von allen möglichen Namensgebern und Monstern herausragen.

Raki, der sich an dem Berg vorbei in Richtung Brunnen bewegt, wird plötzlich von dem Berg gepackt, der Klauen und Knochen nach ihm ausstreckt und versucht, ihn in den Fleischberg zu ziehen. Ein großer Hirschschädel mit einem weit ausladenden Geweih scheint dabei als Kopf des Wesens zu fungieren. Raki gelingt es nur mit Mühe, sich gegen den Koloss zu wehren. Derweil identifiziere ich diesen Fleischberg als das dämonische Konstrukt und beschließe, dass es Zeit ist, den Ort mit Feuer zu reinigen. Ich warne die anderen, während ich einen Feuerball auflade.

Ich warte, bis Raki sich befreit hat und zu den anderen in den vorderen Teil des Marktes zurück gelaufen ist, dann lasse ich die mächtige Flammenkugel los, die in den Fleischberg eindringt, ihn erst aufbläht und dann explodieren lässt. Überall an den Wänden kleben nun die fauligen Fleischreste, doch der Gegner ist noch nicht besiegt. Von seiner Fleischhülle befreit, bleibt ein riesiger, dämonisch belebter, großer Knochenschädel zurück, der mit seinen drei Armen und dem Geweihschädel drohend auf uns zu kommt.

Doch er richtet keinen weiteren Schaden mehr an. Ein perfektes Zusammenspiel unserer Gruppe fällt ihn innerhalb eines Wimpernschlags. Mein Feuerball hatte ihn bereits in Brand gesetzt, Aldér sprengt ihm mit einem Explosionspfeil seinen dritten Arm ab, während Takris fast zeitgleich hinter ihm aus den Schatten springt und mit seiner Kralle einen perfekten Angriff gegen seinen Nacken führt. Den Rest gibt ihm dann Tust. Der einarmige Zwerg führt einen Sturmangriff auf den Koloss und bricht geradezu durch ihn hindurch. Knochen brechen und fliegen durch die Luft und hinter Tust bricht das dämonische Konstrukt zusammen.

Wir nehmen uns einen Moment zum Durchatmen und wenden uns dann dem Brunnen zu. Mit vereinten Kräften und ein wenig Magie schaffen wir es schließlich, den richtigen Elementarkristall an seine Position zurückzubringen, tief im Maul des Wasserspeiers. Dieser entpuppte sich als Golem, der jedem, der versucht den Kristall zu entfernen eigentlich den Arm abbeißen sollte. Wenn alles vorbei ist, hoffe ich aufklären zu können, wie es die Valan geschafft haben, an den Kristall zu gelangen.
Erst aber muss die Stadt vom dämonischen Joch befreit werden und dazu müssen wir weiter, zum Glasbasar. Als wir aufbrechen wollen, kommen Jarl Knut und Torgonnus um die Ecke, die die Bewachung des Brunnens übernehmen wollen. Angeekelt blicken sie sich um und ich spüre Torgonnus flehenden Blick in meinem Rücken, als wir aus der Gasse verschwinden und die beiden Zwerge dort zurücklassen.